Jugendfeuerwehr-Dienst von zu Hause?

Nicht nur in der Schule, sondern auch bei der Jugendfeuerwehr sorgt das Virus derzeit dafür, dass die Kommunikation nicht direkt von Angesicht zu Angesicht erfolgen kann, sondern nur digital und aus der Ferne.

Allen Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, seien es Jugendliche oder Ausbilder, die Möglichkeit zu geben, in Kontakt zu bleiben, sowie soweit möglich auch den Ausbildungsstand im Blick zu haben, ist daher das erklärte Ziel besonders in diesen ungewöhnlichen Zeiten.

In den letzten Wochen haben sich die Ausbilder in den Gebieten und auch stadtweit Gedanken gemacht, wie wir diese digitale Herausforderung gemeinsam meistern können. Die Feuerwehr München stellt den Aktiven dankenswerterweise seit Beginn der Corona-Krise unkompliziert eine Software für Chats und Konferenzen zur Verfügung, die eine willkommene Ergänzung zu den vorhandenen, umfangreichen Online-Tools darstellt. Diese Software wurde in vielen Sitzungen erkundet, ausprobiert, es wurde Hilfestellung beim Zugriff geleistet und vieles mehr. Dadurch konnten in den virtuellen Übungen in den letzten Wochen bereits einige Online-Übungen abgehalten und viele Erkenntnisse gewonnen werden, was die Vor- und Nachteile dieser Lösung betrifft.

Der wohl offensichtlichste Nachteil ist der, dass ein digitaler Übungsabend keine Praxis-Ausbildung ersetzen kann. Dies führte zu einem Plan:

Den Jugendlichen sollte Ausbildungsmaterial, welches unkompliziert auch zu Hause genutzt werden kann, zur Verfügung gestellt werden. Im Gebiet Süd fiel die Wahl auf ein (bewusst analog gehaltenes) Jugendfeuerwehr-Rätselheft, welches auf vielfältige Art und Weise Wissen vermittelt und den Jugendlichen und den Ausbildern die Möglichkeit gibt, den Wissenstand spielerisch zu überprüfen. Als zweiter Baustein sollten die Jugendlichen einige Meter Leine bekommen, um auch "im Home Office" die immer wieder wichtigen Knoten und Stiche üben zu können. Die Lockerung der Corona-Maßnahmen bot vergangenen Samstag die willkommene Gelegenheit, diese zwei ersten Bausteine nicht per Post, sondern persönlich zu verteilen- natürlich unter Wahrung der gebotenen Abstände und ähnlichen Regularien. Ganz nebenbei konnten dabei auch noch Fahrzeuge bewegt werden, die Ausbilder in den Genuss einer Übungsfahrt kommen und auch das eigene sowie die Einsatzgebiete des ganzen Gebiets noch besser kennenlernen. Es war eine richtige Win-Win-Situation!

Das ganz besonders Schöne dabei war aber, die Überraschung in den Gesichtern der Jugendlichen, deren Eltern und oft genug auch deren Geschwistern zu sehen, wenn die Ausbilder unverhofft und unangekündigt an der Tür klingelten, um die Tasche mit dem Material zu übergeben. Auch wenn man es mit Mund-Nasen-Maske nicht so gut sehen konnte: Auch wir Ausbilder haben uns riesig gefreut, unsere Schützlinge mal wieder zu sehen.

Nun freuen wir uns ganz besonders auf den nächsten Donnerstag: Denn da steht der erste virtuelle Praxis-Termin auf dem Plan. Es wird einfach nie langweilig bei der Jugendfeuerwehr!

Im nächsten Bericht wird dann eine unserer Jugendlichen berichten, wie es ihr gefallen hat.