Auf Wiedersehen!

Jetzt ist es soweit, dass Karo und ich uns verabschieden dürfen. Abschiede sind bekanntermaßen eine gute Gelegenheit, um ein bisschen zurückzublicken und sich zu bedanken. Dabei haben wir uns vergegenwärtigt was sich über die Jahre alles verändert hat:

Tanja Ramian und Karolin Dautermann

Als ich, zunächst als stellv. Stadtjugendleitung, mein Amt übernommen habe, gab es beispielsweise ein Mindestalter bei der Jugendfeuerwehr von 14 Jahren! Ich kann mich noch gut an die damaligen Aufschreie erinnern. „Jugend ab 12 – das geht ja gar nicht! Haben wir noch nie so gemacht!“ Ging doch wie man sieht. Heute sieht man ja ohne Zweifel, dass es sich gelohnt hat.

Unser Dank gilt auch unserem früheren Kommandanten Rupert Saller. Er hatte alle die Jahre ein offenes Ohr für die Jugendfeuerwehr und wenn ihm eine Idee oder eine Aktion sinnvoll und zielführend erschien, dann hat er uns tatkräftig unterstützt, ohne Angst, sich auch mal bei ein paar Leuten unbeliebt zu machen. Vielen Dank dir an dieser Stelle nochmals!   

Wir hatten 2007 zum 25-jährigem Jubiläum der Jugendfeuerwehr München die Munich Fire Games – ein Riesenevent im Olympiapark, an dem JF-Gruppen aus ganz Deutschland und Österreich teilgenommen haben. Auch hier gilt nochmals mein besonderer Dank Rupert Saller und seinem damaligen Team. Er hat scheinbar Unmögliches doch möglich gemacht und mit immer neuen Ideen das Event zu einem echt unvergesslichen Highlight gemacht. Danke auch in diesem Zusammenhang an meinen damaligen Stellvertreter Michael Gaertner – ohne seine tatkräftige Unterstützung und seine fabelhaften Moderationskarten wäre das nicht so reibungslos und insbesondere professionell möglich gewesen.

Auch unser 30-jähriges Jubiläum mit Festakt im Alten Rathaus, die Firetage, das Bundeszeltlager und die vielen Fahrten und Hüttenwochenenden sind uns noch lebhaft in Erinnerung geblieben.

Immer noch sichtbar für alle - auch ein neues, modernes Logo hat sich die JF in Teamarbeit in vielen kreativen Stunden erarbeitet.

Die schweren Zeiten während Corona konnte die Jugend mit Unterstützung ihrer kreativen Ausbilder und Gebietsjugendleiter unbeschadet überstehen. Danke auch hier an unseren Kommandanten Claudius Blank, der sich nicht hat einschüchtern lassen und der Jugend ermöglicht hat, innerhalb pragmatischer Regeln, weiterhin auch praktisch tätig sein zu können.

Karos und mein Leitziel war es immer – ganz nach Aristophanes (446 – 386 v. Chr.)

„Menschen bilden bedeutet nicht, ein Gefäß zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen.“

Wir wollten mit unseren verschiedenen Aktionen die Jugendlichen begeistern, mitnehmen und sie für die Feuerwehr und die Tätigkeiten hier, in vielfältiger Weise, „entflammen“.

In der Jugendfeuerwehr geht es gerade nicht nur um die Vermittlung der vielfältigen Kenntnisse und Fähigkeiten zum Thema Brandschutz, um damit den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr sicher zu stellen.

Es geht um viel mehr.

Es geht darum, den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu bieten. Weg vom rein virtuellen Leben mit Handy, Instagram, Twitter, Games & Co. Rein ins tatsächliche Leben mit Freunden, Kameraden und jeder Menge Spaß und Aktion, aber auch Verantwortung.

Es werden Werte, Teamfähigkeit, Kameradschaft, Pflichtbewusstsein, Spaß an sportlicher Betätigung, uneigennützige Einsatzbereitschaft für die Allgemeinheit vorgelebt, erlebt und gelebt. Es sind diese Werte, die in der heutigen Zeit leider immer stärker in den Hinter- statt in den Vordergrund rücken.

In der Jugendfeuerwehr wollen wir Jugendliche auf dem sicherlich nicht leichten Weg unterstützen, sich zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln und sich als sozial orientiertes Mitglied der Gesellschaft begreifen.

Hierbei wollten wir auch mal neue Wege gehen, wie mit unseren sportlichen Aktivitäten, sei es beim Stadtlauf, dem Solidaritätslauf, dem Westparklauf oder beispielsweise beim Raften, oder bei der Aufräumaktion im Elefantengehe des Tierparks.

Im Vordergrund stand bei uns zudem immer der Gedanke: Qualität vor Quantität. Daher war es uns ein Anliegen jedes Jahr den Wissenstest, die Flamme, sowie die Bayerische und Deutsche Jugendleistungsspange im jährlichen Wechsel stadtweit durchzuführen, auch wenn sich die Wettbewerbe damals nicht besonderer Beliebtheit erfreuten. In diesem Zusammenhang möchten wir uns heute ganz herzliche bei Schorsch Kleiber bedanken. Für seine unermüdliche und tatkräftige Unterstützung bei diesen Terminen.

Um die Qualität zu fördern, lagen uns auch die eigens organisierten Jugendleiterlehrgänge (Königsdorf/München) und die jährlichen Fortbildungen am Herzen, um unsere Gebietsjugendleiter und Ausbilder mit wichtigem und praxisrelevantem Wissen bei ihrer Arbeit unter die Arme zu greifen.

In diesem Zusammenhang möchten wir es nicht versäumen, das Projekt „JF Ausbildung“ zu erwähnen. Vielen Dank hier an Albert Eder als Leiter des Projekts für die vielen investierten Stunden an unserer Seite. Das Ergebnis war das damalige Ausbildungskonzept. Das Ziel war, die Inhalte der Jugendausbildung umfassend, aber machbar zu gestalten und schriftlich zu definieren, so dass die hier zu leistende Arbeit der Jugendausbilder entsprechend wertgeschätzt und bei der anschließenden Weiterbildung der Jugendlichen angemessen berücksichtigt wird. Danke Albert. Wir konnten immer auf dich zählen!

Bedanken möchten wir uns auch noch bei der Geschäftsstelle, die uns immer tatkräftig unterstützt hat. Hier dürfen auch Margit, Annette, Sonja und Hannah selbstverständlich nicht unerwähnt bleiben. Ebenso wie natürlich „Börni“ Bernhard Schewe und Marion Schumann – danke für eure Unterstützung im Team der Stadtjugendleitung. Es war uns eine Freude mit euch zu arbeiten.

Vielen Dank auch an Markus Wehr, der immer wieder erfolgreich versucht hat, die jugendspezifischen Eigenheiten elektronisch umzusetzen.

Unser besonderer Dank gilt natürlich unserem Kassier Florian Wimmer. Jeder weiß, ohne Moos nichts los. Danke, dass du uns die vielen Jahre die Treue gehalten und uns so zuverlässig unterstützt hast. Ebenso danken wir dem Kreisjugendring. Ohne dessen Finanzierung tatsächlich keine der Aktionen möglich gewesen wäre.

Danke selbstverständlich auch an Arne Sties für deine Tätigkeit als Webmaster und Schriftführer für die JF. So war immer alles auf dem neuesten Stand, sei es auf der Homepage oder dem Intranet.

Auch bei den Gebietsjugendleitern und den Ausbildern möchten wir uns heute nochmals bedanken. Im Laufe der Jahre haben wir hier viele Gesichter gesehen und Bekanntschaften machen dürfen. Danke für euren Dienst für die JF. Besonders während Corona waren wir begeistert von euren kreativen Ideen die Jugendlichen weiter bei der Stange zu halten. Und wir haben in dieser Zeit gerade keine Jugendlichen verloren wie so viele andere Vereine!

Und Danke natürlich auch an die aktuellen Kommandanten, Claudius Blank, Florian Klein und Michael Schmidt, die Mitglieder der Stadtbrandinspektion sowie die einzelnen Abteilungskommandanten, die die Jugendfeuerwehr bei ihrer Ausbildung und ihren Aktionen tatkräftig unterstützt haben.

Leider ist es uns nicht möglich, hier wirklich allen persönlich zu danken, die die Jugendfeuerwehr, entweder als Teil des Teams der Stadtjugendleitung, oder in anderen Bereichen, über all die Jahre unterstützt haben. Wir bitten euch um Verzeihung.

Es ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit, sondern vielmehr außergewöhnlich, dass Menschen einen Teil ihrer Freizeit nutzen – und meist ist dies ein großer Teil – um sich für das Wohl der Gemeinschaft einzusetzen.  Ohne dieses Engagement gäbe es keine Jugendfeuerwehr.

Uns ist bewusst, dass wir uns während unserer Tätigkeit nicht immer bei jedem beliebt gemacht haben - aber das muss wohl so sein, wenn man so ein Amt bekleidet und das Ziel verfolgt, die JF weiter voran zu bringen. Man kann es leider nicht jedem recht machen. Und Stillstand ist bekanntlich Rückschritt. Manchmal hätten wir uns gewünscht, dass wir alle mehr an einem gemeinsamen Strang (und in die gleiche Richtung) ziehen. Daher haben wir auch einige Aufgaben verteilt und deren Ausführung, wo notwendig, auch eingefordert. Das hat nicht unbedingt immer der Komfortzone jedes Einzelnen entsprochen, aber wir hatten dabei stets den Erfolg der gesamten JF im Blick – und wie heißt es so schön:“no pain, no gain!“

Wir haben jetzt, nach einiger Suche, ein Team gefunden, dass unsere Nachfolge antreten möchte. Wir wünschen den beiden allzeit ein glückliches Händchen und vor allem die Kraft auch bei einem Sturm die Interessen und Ziele der JF nicht aus den Augen zu verlieren, sondern diese weiterhin zielstrebig und kraftvoll zu verfolgen und zu verwirklichen. Auch mal neue Wege probieren, wenn es der JF förderlich sein kann. Miteinander reden, nicht übereinander. Dann wird die JF weiterhin erfolgreich bleiben und sich weiterentwickeln.

Wir sagen heute nicht „leb wohl“, sondern vielmehr „auf Wiedersehen“. Karo und ich werden der Feuerwehr München selbstverständlich erhalten bleiben. Wir werden den weiteren Weg „unserer“ JF verfolgen, denn sie liegt uns natürlich auch weiterhin sehr am Herzen, auch wenn wir nicht mehr als Stadtjugendleitung unser Amt wahrnehmen und für sie tätig werden.

Danke an alle für das uns in all den Jahren entgegengebrachte Vertrauen.

Die Arbeit für und an der Jugend ist in ihrer Wichtigkeit keinesfalls zu unterschätzen. Jede Investition in diesem Bereich, ob nun zeitlich oder materiell, ist keinesfalls vergeben. Denn eines ist, denke ich, uns allen vollkommen klar: In unserer Jugend liegt die Zukunft.

Tanja Ramian & Karolin Dautermann