Feuerwehr-Erlebnistag 2014 der Jugendgruppen Ost und Nord

Die Morgensonne an diesem Samstag war noch nicht aufgegangen, da standen schon die ersten Feuerwehrautos auf dem Vorplatz der Freiwilligen Feuerwehr München, Abteilung Waldperlach.

Die ersten Vorbereitungen für die seit vier Monaten geplante Jugendübung liefen schon um 6:00 Uhr in der Früh an. Punkt 7:30 Uhr war Dienstantritt für die Wachmannschaft der Jugendfeuerwehr aus dem Münchner Norden und Osten sowie für das Technische Hilfswerk und den MKT (Münchner Krankentransport). 

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte die Übungsleitung die Ausbilder, die Jugendlichen und eine Vielzahl von Darsteller-Teams. Das THW bereitete ein sehr üppiges Frühstück vor, um die Teilnehmer für die folgenden 24 Stunden zu stärken.

Schon kurz nach dem Frühstück durften die Kameraden zum ersten Übungseinsatz eilen: „Austritt unbekannter Flüssigkeit“, lautete das Einsatzstichwort. Jedes Fahrzeug wurde von Technischer Hilfeleistung bis hin zur Brandbekämpfung sehr gefordert. Dabei konnte unser Nachwuchs, der im realen Unglücksfall einmal schnelle Hilfe leisten soll, sich austoben und über Monate erlerntes Wissen in die Praxis umsetzen. An jeder Übungslage warteten erfahrene Jugendausbilder der jeweiligen Hilfsorganisation, um die Sicherheit der übenden Mannschaft zu gewährleisten und um das Einsatzergebnis zu bewerten.

Der MKT war mit drei Rettungswagen und einem Notarzt-Einsatzfahrzeug vertreten, das THW mit zwei Großfahrzeugen beteiligt und die Jugendfeuerwehr München hatte drei Löschgruppen-Fahrzeuge und zwei Mannschaftswagen sowie zeitweilig einen Einsatzleitwagen im Einsatz. Zwischen den einzelnen Übungslagen wurden die Jugendlichen beim THW Ortsverband München-Ost mit selbst gekochtem Essen gestärkt.

Insgesamt haben die rund 70 Übungsteilnehmer in den 24 Stunden des Feuerwehr-Erlebnistages 53 Einsätze abgearbeitet. Bei jeder einzelnen Übung konnte auf die Fähigkeiten und den Wissensstand der einzelnen Trupps eingegangen und ihnen mit Spaß und Spannung das Einsatz-KnowHow vermittelt werden. Geübt wurden alle möglichen Szenarien, so auch Drogenintoxikation in einem leer stehenden Gebäude oder Werkstattbrand mit mehreren verletzten Personen. Im Vordergrund der Übung stand das Engagement im Ehrenamt, aber auch die Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen sollte von Grund auf verbessert werden.

Ab 22:00 Uhr galt für die Jugendlichen Nachtruhe, auf die sie sich nur zaghaft einlassen wollten. Auf diesen Tag und auf die gemeinsame Übernachtung im Gerätehaus Waldperlach haben sich die angehenden Rettungskräfte über Wochen gefreut, so dass das Einschlafen sichtlich schwer fiel.

Als endlich Ruhe in die Halle und die Schlafräume einkehrte ertönte der Alarm für die Waldperlacher Feuerwehrleute: echter Einsatz für die Erwachsenen. Wenige Minuten nach der Alarmierung rückten die Kräfte unter den gespannten Blicken der Jugendlichen aus, um zusammen mit der Berufsfeuerwehr München ein Kleinfeuer zu löschen. Die Jugendlichen schliefen schon wieder, als die Fahrzeuge unbemerkt wieder einrückten und einsatzklar für den nächsten Alarm gemacht wurden.

Als die Ausbilder am Sonntag Morgen der Mannschaft gegenüber standen, konnten sie trotz der erschöpften Gesichter strahlende Augen erblicken: Eine Belohnung für die Mühe und die vielen Mannstunden Planung, die nun wie fast vergessen schienen.

Nach gemeinsamem Frühstück, Aufräumen und Wiederherstellen der vollen Einsatzbereitschaft von Fahrzeugen und Geräten wurde die Wachmannschaft in einen entspannten Sonntag nach Hause entlassen.