Süden in Action

Vom 23. auf den 24. Juli 2022 fand im Gebiet Süd bei der Jugendfeuerwehr ein Feuerwehr-Erlebnistag statt. Das Gerätehaus Sendling wurde für 24 Stunden zu einer Feuerwehrwache.

Die Feuerwehr hat ein sehr großes und vielfältiges Aufgabengebiet. Dazu gehören zum Beispiel Erste Hilfe, Technische Hilfeleistung, aber natürlich auch die Brandbekämpfung. An diesem Tag haben wir in jedes dieser Aufgabengebiete neue Einblicke erhalten können und haben erlebt, wie Einsätze im realen Leben aussehen könnten. Zu diesem Anlass wurden Fahrzeuge von vier verschiedenen Gerätehäusern im Gebiet Süd organisiert. Außerdem nahmen noch zwei weitere HLFs der Feuerwehrschule, ein HLF der Jugendgruppe Mitte und zwei Rettungswagen der Johanniter-Jugend teil.

Nach dem Eintreffen aller Beteiligten begann der Tag um 10.00 Uhr im Hof der „Wache Sendling“ mit einer Eröffnungsrede. Danach wurden die Fahrzeugaufteilungen und Schichten ausgehängt, und alles vorbereitet, da es ab diesem Zeitpunkt jeder Zeit einen Alarm geben könnte. Die 24 Stunden wurden in insgesamt 4 Schichten unterteilt, die jeweils 6 Stunden dauerten. Während den Schichten wurden die verschiedenen Positionen gewechselt. Die Gruppen verbrachten nach der Eröffnung die kurze Zeit damit die Fahrzeuge zu überprüfen, sich mit der Ausrüstung vertraut zu machen und mögliche Fragen zu klären. Um ca. 10.20 Uhr erfolgte bereits der erste Alarmgong für die Besatzung des Sendling 40.2. Gemeldet war eine verletzte Person auf einem Garagendach. Nach und nach rollten dann auch alle anderen Fahrzeuge vom Hof zu unterschiedlichen Einsätzen. Bis zum Mittag hatten alle Besatzungen 2-3 Einsätze gemeistert.

Während der Mittagszeit wurde es wieder ruhig, und es gab so gut wie keinen Alarm. Die Jugendlichen und die Erwachsenen verbrachten die Zeit damit, zu essen, zu reden, Spiele zu spielen oder neue Bekanntschaften zu schließen.

Am Nachmittag ging es wieder los. Bei einem Alarm wurde alles stehen und liegen gelassen. Schutzkleidung anziehen – rauf auf’s Fahrzeug, und ab geht’s. Wer keinen Alarm hatte ruhte sich aus oder verbrachte die Zeit mit anderen Freizeitaktivitäten. Allerdings galt es ja, die Aktivitäten der Berufsfeuerwehr so gut wie möglich nachzuahmen. Also durfte auch der Dienstsport oder der Küchendienst nicht fehlen.

Man kann einen Tag oder ein Event zwar so gut und lange planen wie man möchte, es besteht jedoch trotzdem immer die Möglichkeit, dass etwas geschieht mit dem zuvor niemand rechnen konnte. In der zweiten Schicht gegen 17:00 Uhr wurden die Fahrzeuge Sendling 40.1 und Sendling 40.2 zu einem gestellten Verkehrsunfall alarmiert. Ungefähr zur selben Zeit wurde das HLF 2.40.8 zu einem brennenden PKW alarmiert. Im Motorbereich des PKW wurde ein kleines Feuer entzündet, welches schnell zu löschen sein sollte. Sie versuchten das Feuer mithilfe von Schaumlöschern zu löschen, doch dieses entzündete sich wieder und es begannen auch im Motorraum verbaute Plastikteile zu brennen. Durch richtiges Eingreifen der Mannschaft, konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden. Es konnte an die Übungsleitstelle nach ca. 30 Minuten Feuer aus gemeldet werden.

Nach dem Abendessen saßen nochmal alle zusammen und tauschten sich über die Erlebnisse des Tages aus. Zu Beginn der dritten Schicht, welche um 22:00 Uhr begann, gab es noch ein paar wenige Einsätze. Von 0:00 Uhr bis 4:00 Uhr war Nachtruhe. Ein Großteil verbrachte die Nacht in den bereitgestellten Zimmern und ruhten. Andere, die nicht schlafen konnten verbrachten die Zeit mit Gesprächen bis zum Morgen.

Kurz vor 4:00 Uhr war der erste Alarmgong des Tages zu hören. Nach und nach wurden alle Fahrzeuge zu verschiedenen Einsätzen alarmiert. Die Zeit verging wie im Flug und es hat nicht lange gedauert, bis jede Besatzung ihren letzten Einsatz absolvierte. Das Niveau, mit welchem der Tag 22 Stunden zuvor begonnen hatte, wurde bis zur letzten Minute hochgehalten. Und da das Beste bekanntlich immer zum Schluss kommt, hatten wir alle einen gelungenen Abschluss.

In diesen 24 Stunden hatte jedes Fahrzeug durchschnittlich 9 Einsätze, welche sich alle voneinander unterschieden und die Jugendlichen immer auf eine andere Art forderten. Insgesamt gab es 47 verschiedene Lagen, zum Beispiel ein Zimmerbrand, verschiedene First Responder Notfälle oder Verkehrsunfälle. Die Lagen wurden durch Schminke, Kunstblut oder Nebelmaschinen realistischer gestaltet und wirkten so in der Situation fast echt. Sie waren darauf ausgelegt, dass wir Jugendlichen mit möglichst vielen verschiedenen Geräten Erfahrungen sammeln und uns mit ihnen vertraut machen. So kam es zum Beispiel vor, dass wir einen Keller mit Hilfe der Tauchpumpe aussaugen mussten oder einen LKW mit einem Seilzug wegziehen sollten.

Da wir viele dieser Lagen in der Theorie und der Praxis während der regelmäßigen Übungen fast nie exakt so durchgegangen sind, wie sie uns hier erwartet haben, waren die Lagen sehr anspruchsvoll. Doch am Ende wurde jede einzelne erfolgreich gemeistert. Im Namen aller Jugendlichen danken wir den Verletztendarstellern und natürlich auch den Ausbildern, die als Gruppenführer oder Maschinisten die Besatzungen vervollständigten.

Ein besonderer Dank gilt dem Organisatoren-Team um Florian Döhr. Dank euch konnten wir viele neue Erfahrungen sammeln und „Feuerwehr“ so realistisch wie möglich erleben – Danke!